Huforthopädie2

Huforthopädie bezeichnet eine Art und Weise der Hufbearbeitung, bei der die Formkräfte des Bodens, die tagtäglich auf den Pferdehuf einwirken, produktiv genutzt werden. Durch das Abreiben des Hornes und durch die Einwirkung des Bodengegendrucks werden die Hufe auch ohne menschliches Zutun unablässig geformt und mitunter auch ungünstig verformt. Während die traditionelle Hufbearbeitung diese Diskrepanz im Abrieb stets nachträglich und durch ein einseitiges Kürzen des Hufes aufzuheben versucht, geht die Huforthopädie so vor, dass sie von vornherein steuernd in den Hornabrieb des Hufes eingreift.

Die huforthopädische Bearbeitung zielt im Unterschied zu anderen Bearbeitungsweisen nicht auf die Herstellung einer bestimmten Idealform am Huf ab. Denn ein gesunder Huf zeichnet sich nicht durch gewisse Winkelmaße oder cm-Vorgaben aus. Die Hufe der Pferde sind je nach Haltungs- und Bodenbedingungen sowie in Abhängigkeit vom individuellen Gangwerk ganz konkreten Abnutzungs- und Verformungskräften ausgesetzt. Die Hufe eines Pferdes haben deshalb auch ihre ganz eigene charakteristische Form und Gestalt. Die Analyse der Gebrauchsspuren am jeweiligen Huf führt zu den notwendigen Bearbeitungsschritten, um die individuellen Stärken des konkreten Hufes zu nutzen und seine Schwächen auszugleichen.

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